das leidige Thema der Bremse am TTS 8j - Kaufberatung zu Alternativen für den Streckeneinsatz

  • Mein Tipp, warte bis es die StopTech im Sparpaket bei Evoservice gibt. Nimm die ST40, dann bleibst du im 3K Budget und hast eine Top Bremse.

    Nach langem hin und her, bin ich eigentlich dazugekommen, nun auf RS mit Carbopad umzubauen. Die Kombination mit geht jedoch auch in die 2000+ Region. Wann gibt es denn die Sparpakete von Evoservice? Finde einen ST40 umbau gar nicht verkehrt, weil dann einfach alles neu ist. RS Sattel kauft man gebraucht und das ist wieder eine Wundertüte.



    ST60 wäre schön, aber ich glaube das sind dann die bekanntlichen kanonen

  • Meist so um diese Jahreszeit.
    Kannst ja mal bei Evoservice Anfragen, ob für dieses Jahr was geplant ist.


    Bei gleicher Scheibengröße (355) würde ich die ST40 der ST60 vorziehen, da leichter und günstiger. Bremskraft und Standfestigkeit ist bei der ST40 mehr als ausreichend. Auch nach 5 schnellen Runden Nordschleife am Stück (Sub8), keine Hitzeprobleme oder fading in Verbindung mit Millers Bremsflüssigkeit und PFC Belägen.


    Die Eintrageproblematik oder austragen von Rad/Reifenkombinationen kann ich allerdings nicht bestätigen.


    Die RS Bremse ist allerdings auch nicht so schlecht in Kombi mit Carbotec und vernünftigen Belägen.

  • Blöde Frage.


    Stoptech ST40 (355x32) vs TTRS+Carbotec (370x32) in beiden Fällen habe ich eine 4-Kolbenbremsanlage mit Staubmanschetten und co.


    Ich behaupte, die RS Bremse mit Carbotec Scheibe wird auf dem Papier zumindest besser sein. Auch wenn die Reibflächen fast dieselben sind (denke ich) sollte die größere Scheibe eine bessere Wärmeleitfähigkeit versprechen und durch den Hebel der größeren Scheibe eine bessere Bremswirkung erzielen. Auch wenn die Reibfläche dieselbe ist. Ich frage, daher weil die RS Anlage in etwa 600-800€ günstiger daher kommt und wahrscheinlich auch besser ist.


    Seitdem ich nun ein bisschen mich mit der Materie beschäftigt habe, bin ich extrem erstaunt, dass im Serien TTS eine 1-Kolbenbremsanlage verbaut ist. Ja natürlich mit riesigem Kolben, aber eben mit nur druck auf einem Bremsbelag, direkt. Für keine wiederholten Bremsungen absolut ausreichend für die Blockiergrenze, aber dennoch hat man da extrem gespart.


    Unterm Strich ist jede Mehrkolbenbremsanlage mit den richtigen Belägen und Scheiben ein riesiger Zugewinn.

  • Seitdem ich nun ein bisschen mich mit der Materie beschäftigt habe, bin ich extrem erstaunt, dass im Serien TTS eine 1-Kolbenbremsanlage verbaut ist. Ja natürlich mit riesigem Kolben, aber eben mit nur druck auf einem Bremsbelag, direkt. Für keine wiederholten Bremsungen absolut ausreichend für die Blockiergrenze, aber dennoch hat man da extrem gespart.

    Ich glaube du hast dich nicht genug mit der Materie beschäftigt und die Wirkungsweise nicht verstanden.

    Mit sparen hat das überhaupt nix zu tun.


    Ein Einkolbensattel ist z.B. auch bei verschiedenen BMW M3 (e36, E46) verbaut.


    Vereinfacht ausgedrückt ist die Kolbenfläche entscheidend.

    Bei mehr Kolbensättel werden alle Flächen der Kolben zusammen gerechnet, und bei einem Einkolbensattel wie bei TTS wird die Kolbenfläche mal 2 berechnet weil sie ja auf beiden Seiten wirkt.


    Es gibt ja Leute die sich schon vor dir da richtig Gedanken gemacht haben.

    Hier vielleicht hilft dir das weiter.

    Aufstellung Bremskolbenflächen.pdf

  • Meine ST40 hat 42/38mm Kolben, die TTRS, laut TT-Eifel Liste, 40/36mm.

    Die StopTech also 2520mm^2 und die TTRS 2250mm^2. Die ST ist auf dem Papier also hier „besser“.
    Die 370er Scheibe zwar mehr Hebel, die 355mm Scheiben reichen bei dem Gewicht des TT aber (locker) aus und haben ein geringeres Eigengewicht.
    Weniger rotierende ungefederte Masse = sehr wichtig.

    Gegenüber meiner TTS Anlage, auch 4-Kolben, habe ich 15kg gespart.

    Die Brembo ist nicht die Standfesteste, deshalb tauschen die ganzen Evo Fahrer die Dinger aus. Oft gegen StopTechs.
    Ich würde mir mehr Gedanken über das Wärmemanagement des Sattels Gedanken machen, als über das der Scheibe.
    Die sollte so oder so gekühlt werden.

    Da ich weder für StopTech noch für Brembo arbeite und keinerlei Einblick in die Entwicklungsabteilungen habe, möchte ich gar nicht diese oder jene verteidigen.

    Ich bin nach Austausch mit vielen Menschen, die sehr viel Rennauto spielen, zu dem Entschluss gekommen, dass die ST40 für mich passt und habe dieser der RS Bremse vorgezogen. Damit bin ich sehr zufrieden.
    Wie du dich entscheidest, liegt bei dir und wie gesagt, die RS Bremse funktioniert sicherlich in der von dir vorgeschlagenen Konfiguration.
    Und klar, gegenüber deiner Serienbremse wäre auch eine Vmaxx wahrscheinlich eine Verbesserung. Aber das sollte nicht der Maßstab sein.

  • Gegenüber meiner TTS Anlage, auch 4-Kolben, habe ich 15kg gespart.

    Wahrscheinlich hauptsächlich an den Scheiben eingespart, oder? Weil die Alu 4-Kolben Sättel sind schon zusammen 6kg leichter als die 1-Kolben Stahlsättel aus dem TTS 8J 8|

  • Daher schrieb ich "ein bisschen" :). Ich hoffe auch dass die Entwickler sich ausreichend Gedanken gemacht haben, sonst hätte ich nichts wovon ich lernen könnte.


    Warum gibt es dann überhaupt Mehrkolbenbremsanlagen? Den einzigen, für mich erkennbaren, Grund sehe ich darin, dass eine größere Kolbenfläche bei gleichbleibender Bremsscheibe verbaut werden kann. Wenn es um die Druckverteilung geht müssten 1-Kolbenbremsanlagen sogar einen Vorteil haben, voraussgesetzt die Kolbenfläche ist diesselbe. müsste das viel gleichmäßiger sein.




    Ja ich verstehe deine Argumentation, also sollte sich das Bewahrheiten mit der Kolbengröße bei der ST40, würde ich mich in der Tat eher für diese entscheiden. Mir geht es wirklich darum einmal das richtige zu verbauen und da ist guter Rat wirklich teuer.

  • Wenn es um die Druckverteilung geht müssten 1-Kolbenbremsanlagen sogar einen Vorteil haben, voraussgesetzt die Kolbenfläche ist diesselbe. müsste das viel gleichmäßiger sein.




    Ja ich verstehe deine Argumentation, also sollte sich das Bewahrheiten mit der Kolbengröße bei der ST40, würde ich mich in der Tat eher für diese entscheiden. Mir geht es wirklich darum einmal das richtige zu verbauen und da ist guter Rat wirklich teuer.

    Nein, umso mehr Kolben du hast, um so besser ist die Druckverteilung.
    Stell dir mal einen Bremsbelag vor, die Form ist eher länglich und stell dir darauf nun einen Kreis vor. Wo ist der Druck am größten und wo am kleinsten?
    Nun stell dir das mit 2 kleineren Kreisen vor, wie sieht es nun mit der Druckverteilung aus?


    Mit deiner 1-Kolben Theorie müsste der Bremsbelag am besten auch rund sein.

    Und es muss eigentlich eine 2-Kolben Festsattelbremse sein.
    Mit einem Runden Belag, wäre allerdings die Reibfläche sehr gering.
    Egal wie man es wendet, keine gute Idee 😉

    Wenn du einen Einkolbenschwimmsattel fährst, dann ist das nochmal eine ganz andere Welt.

    Mit so einer Bremse bekommst du nie einen vernünftigen Druckpunkt. Das ist eine Wabbelbremse, die soll nur bremsen.


    Wie meinst, wenn sich das bewahrheitet?
    Klar stimmt die von mir genannte Kolbengröße 😅

    Habe sogar Beweisfotos.

  • Du kannst dir nicht vorstellen, wie verwirrt ich bin :D. Welche Rolle die einzelnen Komponenten Bremssattel, Scheibe und Belag bei Fading haben, habe ich leider immer noch nicht begriffen.


    Fakt ist, der Reibwert nimmt mit zunehmender Hitze ab. Die Materialien/Beschaffenheit des Belags und der Scheibe sind entscheidend beim Reibwert, ebenfalls die Kühlung für die verzögerte Hitzeentwicklung, Ok einleuchtend.


    Angenommen die Anpressfläche der Kolben ist gleich, zwischen einkolben und mehrkolben Bremsanlagen. Dann erreiche ich durch bessere Verteilung der Druckpunkte, eine effizientere Bremsbelagverteilung und dadurch bessere Hitzeverteilung über den Bremsbelag hinweg. Mehr fläche = Mehr Kühlung.


    Weil eine einkolben Bremsanlage für den alltäglichen Verkehr ausreichend ist, baut der Autobauer diese ein und spart gleichzeitig geld. Auf der Rennstrecke natürlich nicht zu gebrauchen. Warum genau bauen die, die dann in einen M3 ein?


    Passt so oder? Stellt sich trotzdem die Frage wie kommt das Wärmemanagement des Bremssattel ins Spiel? Was können die da machen, damit es besser wird? Hey übrigens, sorry wenn das wie jugend-forscht wirkt, aber ich finds super interessant :D

  • Genau, dann hast du doch Fading und die möglichen Gegenmaßnahmen verstanden ;)

    Wichtig ist, den Reibwert möglichst hoch zu halten, dazu musst du die Bremse im passenden Temperaturfenster halten und der Belag muss für diese Temperatur passen. In Hockenheim hast du eine ganz anderer Anforderung an die Bremse als auf der Nordschleife. Deshalb kannst (oder müsstest) du dort verschiedene Bremssetup´s fahren...


    Definitiv sind die nicht Standfest, warum BMW das gemacht hat, keine Ahnung, Preis, Bauraum oder die Tatsache, dass die Bremse für den durchschnittlichen M3 Fahrer reicht, der ist nämlich wahrscheinlich nicht permanent auf der Rennstrecke unterwegs. Und wenn ja, dann baut er als erstes die Bremse um.


    Da Temperaturmanagement kannst du durch Form und Fläche beeinflussen.


    Was aber noch wichtig ist, durch die Verschraubung sind die StopTech Bremsen sehr steif und drücken sich nicht auseinander. Dadurch kann mehr Bremsdruck aufgebaut werden.


    Die Teile sind wirklich ganz gut durchdacht und für Motorsport gebaut. Serienbremsen sind das nicht unbedingt.

    Weder ein M3 noch ein TTRS sind im Serienzustand Rennwagen und deshalb sind die Bremsen auch nicht darauf ausgelegt.

    Guck doch mal, wie der TTRS beim Supertest verkackt hat wegen den Bremsen, die mussten die Runde sogar abbrechen. Und das zieht sich durch alle Modelle. Der TTS hatte mit der 4 Kolben Anlage das selbe Problem.


    Die Bremsen waren an meinem Auto das erste was ich gewechselt habe, direkt noch im ersten Monat.


    Du schreibst ja, du willst was richtiges verbauen.

    Also, nimm die StopTech ST40 mit PFC11 Belägen für vorne und hinten PFC332, dann bau dir noch eine Bremsenbelüftung und erfreue dich über tolle Bremsen ;)


    Auf welcher Rennstrecke bist du eigentlich unterwegs?

  • Tatsächlich bin ich erst zwei Runden Nordschleife gefahren, habe aber vor das etwas öfters zu tun. Eigentlich wollte ich klein anfangen und nicht gleich tausende in das Auto investieren, man weiß ja nie was die ersten trackdays einem so bescheren. Aber nach den ersten Runden auf der NOS hatte ich extremes Schleifen im Radkasten, weshalb ich ein richtiges Fahrwerk als muss-muss erachte und ich habe sehr schnell vertrauen in die Bremse verloren. Was definitiv an meinem fahrerischen Können liegt, will ich gar nicht abstreiten, man heißt eben nicht Michael Schumacher. Aber die gretchen Frage ist, was kommt zuerst, Auto weggeworfen wegen den Bremsen, verschätzt und in der Leitplanke gelandet oder soweit gelernt das ich die Bremse richtig einsetzen kann. Daher dachte ich ok, Fahrwerk, Bremsen, Reifen, wäre das Minimum und Leistung ist absolut tabu. Nur blöd das ich mit der Kombination bereits bei etwa 7-8k Investition landen werde. Daher dachte ich vielleicht eher TTRS umbau für ~2k statt st40 für 3k. Was denkst du?


    Ich bin aus dem Raum Düsseldorf, daher werden es nächstes Jahr denke ich die Klassiker, Bilster Berg, NOS, vielleicht auch mal Hockenheim besuchen. Wo bist du so unterwegs? bzw. Ihr ;)

  • Also die Keramik Bremse würde ich nicht nehmen. Wenn da mal was kaputt geht, wird es richtig teuer.
    Und wie gesagt, lies dir den Artikel vom Supertest durch.


    Ist ja auch ein guter Plan. Bremsen und Fahrwerk ist das wichtigste.

    Die Serienbremse kannst du vergessen. Da investierst du Geld und hast am Ende nichts, was funktioniert, schon gar nicht HHR oder Bilster Berg.
    Und die wirst du auch nie richtig einsetzen können, weil die einfach nicht für den Zweck gedacht ist.
    Einzige Lösung wäre, einfach nicht bremsen 😅


    GP Kurse sind unglaublich bremsenmordend, besonders Hockenheimring.


    Ich glaube, dass du für den Anfang auf der Nordschleife mit deiner RS/Carbopad Kombi klarkommen würdest, wenn sie ordentlich belüftet ist.


    Am Ende ist es eine Geldfrage.

    Wenn du das Geld hast, Kauf dir lieber die StopTech.
    Und ja, Felgen, Fahrwerk, Stabis benötigst du auch 😉

    Da kommt schnell einiges zusammen.

    Ich würde dir empfehlen, Kauf dir das nötigste, was ins Budget passt und dann guckst du mal, wohin es geht.


    Ich fahre hauptsächlich auf der Nordschleife.
    Aber auch gerne mal GP Strecken, Spa, Zandvoort etc.

  • Vorab:

    Das Ziel ist es nicht meine Meinung "aufzudrücken". Sondern sollte es noch jmd. geben, der vor einer ähnlichen Entscheidung steht, einen Gedankenanstoß zu geben, wie ich mich entschieden habe.



    Also Stoptech ST40 ist heute bei mir angekommen und ich möcht nochmal argumentieren, warum ich mich so entschieden habe.


    Grundsätzlich gab es 3 Optionen:

    (1) Serienbremsanlage mit Upgrade Scheiben und Beläge -> ~1000€

    Pro: Günstiger Umbau

    Contra: Längerfristig nicht standfest, größeres Risiko von verzogenen Scheiben, größeres Risiko von Bremsversagen


    (2) TT RS Bremsanlage mit Upgrade Scheiben und Belägen -> ~2200€ - 2400€

    Pro: Ausreichende Standfestigkeit, OEM Teile mit guter Ersatzteilversorgung

    Contra: Nur gebrauchte und relativ alte Bremssattel, wahrscheinlich schwieriger mit der Eintragung beim TÜV (ohne Gutachten)


    (3) Sportbremsanlage -> ~3200€ - 4000€

    Pro: Standfestigkeit, langlebiger, kleinstes Risiko von Bremsversagen, Gutachten

    Contra: Teuer, Ersatzteilversorgung schwieriger


    Fazit:

    Entschieden habe ich mich für Option (3) und diese ist natürlich teuer, keine Frage. Das wichtigste Kriterium für mich war zunächst die Standfestigkeit, daher ist Option (1) per se rausgeflogen, weil am Ende investierst du und viele berichteten dass die dann doch nicht standfest war.


    Zwischen Option (2) und (3) stand die Sicherheit für mich im Vordergrund. Das Problem ist der TT RS 8j Sattel ist nun schon gut in die Jahre (TTRS 8J, Baujahre 03/2009–03/2014) gekommen und die Ersparnis ggü. Option 3 rührt n großen Teilen daher, weil der Sattel gebraucht gekauft wird. Meistens wird zudem der Sattel von Leuten verkauft die diese zuvor im 5er oder 6er GTI eingebaut haben und auch auf dem Track gefahren haben. Auch wenn der Bremssattel grundsätzlich als eher Verschleißarm gilt, habe ich mich dagegen entschieden einen Bremssattel einzubauen, dessen Herkunft ich nicht ausreichend abschätzen kann. Der Wort-Case ist dass der Bremssattel in der Laufbuchse vom Bremskolben riefen hat und dann quasi nur noch ausgetauscht werden kann. Daher sollte man einen gebrauchten Bremssattel, finde ich, überholen bevor man ihn einbaut, welches natürlich mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Diese Faktoren schmilzen die Ersparnis, weshalb ich mich gleich fürs BBK entschieden habe.


    Das ist natürlich die mit Abstand privilegierteste was man tun kann, insbesondere wenn das Auto bereits in die Jahre gekommen ist und die Bremsanlage nun einen erheblichen Anteil am Fahrzeugwert hat. Allerdings ist der Mehrpreis für eine standfeste Bremsanlage soweit überschaubar und eine Versicherung für viel teurere Schäden. Denn wenn ich nun in der Leitplanke hängen bleibe, weil meine Bremsen aufgegeben haben, dann sind die paar hundert Euro mehr doch wieder es wert. Diese Risiko minimierung war es mir dann letztendlich welche mich zum BBK gebracht haben. Natürlich kann man das Spiel bis ins unendliche treiben und die teuerste Bremse kaufen die es gibt, das ist dann abhängig vom eigenen Risikoprofil. Vielleicht sagt ihr aber auch: Bremssattel hält 100 Jahre, daher brauch nicht neu kaufen.