Hallo,
hier nun mein persönlicher Erfahrungsbericht zur ABT Leistungssteigerung für meinen TT RS. Dazu auch gleich ein Verweis auf einen Beitrag von fan342 der auch eine solche hat:
https://www.tts-freunde.de/board/index.ph…56757#post56757
Kurze Bitte vorab, wenn irgendwo schon Erfahrungsberichte zur ABT Leistungssteigerung sind wäre es nett ihr könnt die hier verlinken.
Ich habe meine Entscheidung für ABT wie folgt getroffen. Ich habe vorher nicht in Foren etc. nach Erfahrungen von anderen nachgelesen, u.a. weil ich nicht erwartet habe dass da für den TT RS schon was existiert. Deshalb habe ich aus folgenden Gründen für ABT entschieden:
- Einziges (mir bekanntes Angebot) mit größerem LLK, schien mir effizienter und schonender und ggf. sparsamer als reines "Chiptuning", da durch die von Haus aus kühlere Luft
- Grundsätzlich ein höherer Druck ansteht
- Das Gemisch nicht schon aus Kühlungsgründen fetter sein muss
- Einziges (mir bekanntes Angebot) mit Übernahme der (Werks-)Garantie mit Verlängerungsoption, die ich auch direkt für das 3. Jahr abgeschlossen habe.
- Rundum sorglos Paket, da direkt mitbestellt wurde und mein Audi Stützpunkt-Händler mir das auch verbaut hat.
- Konnte mir die Vmax Anhebung sparen ==> das relativiert auch den Preis wieder (auf die Karbonblenden kann ich verzichten).
Auch wenn ABT hier offenbar nicht so viele Freunde hat, vielleicht ja auch zu recht. Das ist keine Hinterhofklitsche, die stehen Audi nahe, haben einen Ruf zu verlieren und übernehmen die Werksgarantie. Wenn man seinem Auto ein Tuning antut spielt das für mich eine große Rolle auch wenn man natürlich eigentlich das beste und langlebigste tuning will. ABT hat defintiv Know-How (ob natürlich deren beste Leute sich um den Chip für den TT RS kümmern steht auf einem anderen Blatt).
Auf dem Prüfstand war ich bislang nicht. Meine Erwartung war auch nicht, dass es ein völlig neues Auto wird, dazu habe ich schon zu viele auch unterschiedliche Konzepte in anderen Autos verbauen lassen. Wenn man es deutlich spürt, dann ist das schon ein Erfolg. Messen sollte man es auf jeden Fall können (lieber auf der Uhr oder mit Datarecording als auf dem Prüfstand).
Um die Steigerung beurteilen zu können braucht man natürlich einen Vergleich. Den hatte ich wie folgt
- 1.000km auf einem Leihwagen (inkl. 2 Runden NS), Autobahn bis 280 lt. Tacho gefahren
- 1.200km auf dem eigenen TT RS (1000km nur bis 4500 dann bis 5.000 bzw. 5.500)
Subjektiv war das Ergebnis des ABT Tuning wie folgt:
- Sound kaum verändert
- Turboloch / Ansprechverhalten unten herum immer noch Scheisse (das ist der größte Nachteil am TT RS, für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar)
- Sobald der Turbo kommt ist der ABT aber deutlich bissiger, er ist dann noch brachialer, das ist deutlich spürbar. Der Durchzug führt auch dazu, dass man ständig auf der Bremse steht. Aber wie immer gewöhnt man sich auch schnell dran.
- Keine Temperaturprobleme o.ä. (auch nicht nach 3 Runden NS, mehr bin ich aus Fahrwerksgründen nicht gefahren)
Nach ca. 1.000km kam aber relativ schnell der erste Dämpfer nachdem ich einmal 285 auf dem Tacho hatte. Auf jeden Fall hatte ich zu 100% reproduzierbar sobald ich ca. 205 auf dem Tacho hatte schlagartig 200PS weniger. Anruf bei ABT, es handelt sich um ein bekanntes Problem, wurde ohne Kosten für mich behoben, jetzt läuft er wieder. Ich könnte mir vorstellen, dass es das gleiche Problem ist das auch andere Tuner haben/hatten (das wurde mal im Forum erwähnt).
Fakt ist er schiebt jetzt deutlich mehr an als vorher. Ich brauche jetzt bei meiner ziemlich zügigen Fahrweise 16-19 Liter (benutze ihn im Alltag nicht, nur zum Spaß).
Und heute habe ich dann auch mal ein paar Messungen auf der Uhr gemacht. Folgendes Testverfahren bzw. Testumgebung:
- Umgebungstemparatur 24,5 Grad, sonnig.
- Klimaanlage war an (Ich Hirni habe vergessen sie abzuschalten obwohl ich es mir vorher Gebetsmühlenartig vorgesagt habe).
- per GPS die Tachoabweichung ermittelt (255/35 auf 19x9 OZ Ultra), das waren ziemlich genau 2%.
- Also habe ich 5 mal von 102 auf 204 beschleunigt, mit der Hand gestoppt und vom Digitaltacho abgelesen. Das ist natürlich nicht genau, da er unglaublich schnell über die 100 zieht, aber auch noch über die 200. Aus genau diesem Grund sind aber auch die Messabweichungen im Bereich von ein oder 2 zehnteln.
- Ich bin eine ebene Strecke 3 mal in eine, 2 mal in die andere Richtung gefahren
- Ich habe jeweils bei ca. 85km/h angefangem dass der Ladedruck stimmt
- 3 mal im 3. und 4. Gang
- 2 mal nur im 4. Gang beschleunigt
- davon habe ich 2 mal bei 183 eine Zwischenzeit genommen
Ergebnis (es gab kaum Abweichungen):
- 100 - 200 (3 und 4 Gang) Durchschnitt: 10,3s
- 100 - 200 (nur 4. Gang) Durchschnitt: 10,2s
- 100 - 180 (Zwischenzeitmessung): 7,6s
Bei 10 Grad und Klimaanlage aus, geht das vermutlich ca. 0,5s schneller. Wenn ich jetzt ausgehe von
- 4,3 für 0-100
- 9,8 für 100-200
- einem weiteren Schaltvorgang
bin ich um die 14,5 für 0-200. Werksangabe sind 15,9 aber das ist in Tests noch niemand gefahren.
Dann bin ich auf die A7 und habe Messungen 200 - 250 (Allerdings Tacho 200-250 real 196 - 244) gemacht:
- 11,2 eben
- 10,4 leicht Berg ab
- 14,5 ca. 5%/6% Berg hoch
Diese Werte sind m.E. sehr gut wenn man sich mal die Tests in der Fachpresse ansieht. Die Ernüchterung hatte ich bei der Höchstgeschwindigkeit (deckt sich mit Fan342). Bis ca. 265 (Tacho) geht richtig die Post ab, dann wird's träger, ab ca. 275 dann noch träger. Mehr als Tacho 290 hab ich nicht geschafft, das sind dann zwar die versprochenen 282, die sollten aber abgeregelt sein. Mein TT RS hat sich da richtig geplagt. Würde mich jetzt gar nicht stören, wäre da nicht auf Youtube dieses berühmte 297er Video und das war auch auf den Rotorfelgen, die Tachoabweichung sollte also nicht krass unterschiedlich sein.
Da die Leistung passt (siehe 100-250) werfe ich als Motorenbaulaie mal folgende Thesen in den Raum
- Mit oder ohne Leistungssteigerung verändert sich die vMax kaum
- Das sollte eigentlich nicht sein bei so viel Mehrleistung
- Der Abfall ab 270:
- - kann nicht nur auf den hohen Luftwiederstand zurück zu führen sein, denn der ist bei 260 auch schon hoch und da geht noch die Post ab
- - war bei dem anderen TT RS den ich Probe gefahren habe auch da
- - könnte auf einen deutlichen Drehmomentabfall zurück zu führen sein den man beim schnellen durchziehen der kleineren Gänge bzw. geringerem Luftwiderstand nicht bemerkt.
- Am Ende des Drehzahlbandes liegt das ABT Drehmoment nicht mehr so deutlich über der Serie dann kommt der Luftwiderstand doch zum tragen
Wie gesagt, ich habe 2 TT RS auf Tacho 280 gefahren (einen Serie und einen ABT) Beide hatten diesen Einbruch bei um die 270, wobei er bei ABT krasser zu tragen kommt (vermutlich weil vorher mehr geht). Ganz nebenbei nimmt die Tachoabweichung mit steigender Geschwindigkeit etwas zu.
Habt ihr andere Erfahrungen (auch die ungetunten mit Vmax 280) ?
Muss wohl doch eine Leistungsmessung machen lassen. Ich kann mir einfach die super Leistungen bis 260 und dann das schwächeln bei Vnax nicht rklären.
Wäre da nur nicht dieses 297er Video des Serien TT RS von Abenteuer Auto
Jens