Vorschau auf den Großen Preis von Ungarn: Die Fahrer bereiten sich auf wichtiges Qualifying vor

Im Jahre 1986 war der Große Preis von Ungarn das erste Formel-1-Rennen, das hinter dem Eisernen Vorhang abgehalten wurde. Seit dieser Zeit ist der markante Kurs eine feste Größe im Rennkalender.

Die Rennstrecke, der Hungaroring, befindet sich am Rande von Budapest und wird nicht selten mit der verwinkelten Strecke in Monaco verglichen. Die Kulisse ist natürlich komplett anders. Ein Überholen ist auf dem Hungaroring auf jeden Fall nicht gerade einfach. Genau aus diesem Grund ist das Qualifying besonders wichtig.

Der Kampf um die Pole

Im Jahre 2016 konnte sich Nico Rosberg in einem Silberpfeil die Pole Position sichern. Allerdings wurde der spätere Weltmeister von seinem Teamkollegen Lewis Hamilton mit einem Blitzstart überrascht. Bis zum Ende des Rennens waren die beiden Mercedes-Piloten vorne.Auch 2017 wird das Qualifying wieder extrem wichtig, weil sich die Strecke natürlich nicht geändert hat. Es gibt die engen, staubigen Kurven weiterhin und den Piloten bleibt für das Manövrieren wenig Spielraum.Sollte es nicht regnen, dann ist es auf dieser Strecke so gut wie unmöglich, sich von hinten nach vorne zu fahren.

Die beiden Mercedes-Piloten sind auch in diesem Jahr die Favoriten für das Qualifying in Ungarn. Der Unterschied zum Vorjahr ist, dass Hamiltons Kollege Valterri Bottas und nicht mehr Nico Rosberg heißt. Er hat seine Karriere bekanntlich Ende 2016 beendet.

Dass sich Lewis Hamilton die Pole Position schnappt, glauben die meisten Leute. Bei Bet Way steht am 26. Juli 2017 die Quote bei 1.80. Es folgen Bottas mit 4.33 und Sebastian Vettel mit 5.00. Ab da wird die Quote schon zweistellig. Die meisten halten Hamilton auch für den wahrscheinlichen Sieger. Hier liegt dann aber Vettel von Bottas.

Sollte sich Hamilton die Pole sichern können, stellt er den Rekord des siebenmaligen Weltmeisters Michael Schumacher ein. Er verbucht 68 erste Startplätze und Hamilton derzeit logischerweise 67.

Können sich die Red Bulls vor Ferrari positionieren?

Die beiden Silberpfeile mit den Piloten Hamilton und Bottas sehen die anderen wahrscheinlich nur von hinten. Die Dominanz 2016 war beeindruckend und sollte es keine größeren Missgeschicke geben, machen die beiden die Pole wohl unter sich aus. Sollte Bottas vor Hamilton im Qualifying landen, gibt es möglicherweise eine Stallorder, da die Fahrer-WM heuer knapp ist.Sehr viel spannender könnte das Duell zwischen Red Bull Racing und Ferrari werden.

Red Bull hat derzeit in der Team-Wertung zwar 101 Punkte Rückstand auf Ferrari, aber ganz so klar ist es nicht. Max Verstappen musste seinen Wagen in den letzten zehn Rennen schließlich fünf Mal vorzeitig abstellen.

Sein Kollege Daniel Ricciardio ist allerdings einer der konsistentesten Fahrer in 2017.

Er hat die Zielflagge acht mal gesehen und wurde dabei immer mindestens Fünfter. Fünf Mal stand er sogar auf dem Podium und den Große Preis von Aserbaidschan konnte der sympatische Australier darüber hinaus für sich entscheiden.
Das Ferrari-Duo Vettel und Kimi Raikkonnen hatten es bisher nicht immer leicht, sich die Konkurrenz vom Leib zu halten. In Ungarn dürfte es zwischen Red Bull und Ferrari wieder denkbar knapp werden.

2016 hat sich Ricciardio den letzten Platz auf dem Podium geschnappt und damit Vettel auf die Plätze verwiesen. Das Highlight war wohl, dass er den Podium-Interviewer davon überzeugt hat, Champagner aus seinem Schuh zu trinken.
Vettel will sicher mehr als nur einen Platz auf dem Podium. Dafür wird er sich wohl aber für die erste Reihe qualifizieren müssen.

Tipps von Outsidern

Letztes Jahr hatte das nicht überragende Team von McLaren ohne Zweifel das beste Rennwochenende der Saison in Ungarn.Sowohl Fernando Alonso als auch Jenson Button schafften es ins Q3 im Qualifying und starteten das Rennen von Platz Sieben und Acht.Leider verlor Button Öl und er musste das Rennen in Runde 60 beenden. Alonso belegte mit seinem McLaren Honda einen siebten Platz im Gesamtklassement.

Die Rennstrecke ähnelt Monaco etwas und mit ein bisschen Glück haben die Piloten eine gute Startposition. Ein Überholen wird dann in der Tat sehr schwer und das könnte McLaren in die Karten spielen. Selbstverständlich muss dafür auch die restliche Strategie passen.Es wird nicht ausgeschlossen, dass es Alonso zum zweiten Mal in dieser Saison unter die besten zehn Fahrer schafft.

Dieses Gelingen wird seinem Teamkollegen, dem Belgier Soffel Vandoorne, weniger zugetraut.Der talentierte 25-jährige Fahrer hat es in dieser Saison noch nicht in die Punkte geschafft. Allerdings konnte er die letzten vier Rennen beenden. In Silverstone wurde er sogar Elfter und hat die Punkteränge damit nur sehr knapp verpasst. Mit etwas Glück und Geschick gelingt ihm vielleicht in Ungarn sein größter Wurf der Saison.