- Gesamtbetriebsrat Rainer Feigenspan: „Wir benötigen eine Strategie, die bei uns Beschäftigten ankommt. Die verständlich und nachvollziehbar die Ziele beschreibt, wo es mit Audi hingehen soll.“
- Xavier Ros, Personaldirektor und Vorstand für Personal der AUDI AG: „Die Zukunftsvereinbarung ist die entscheidende Grundlage, um die Zukunfts- und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte zu stärken.“
Auf der zweiten Betriebsversammlung des Jahres informierte Rainer Feigenspan, Mitglied des Gesamtbetriebsrats, die rund 3.000 anwesenden Beschäftigten über den aktuellen Stand der im März geschlossenen Zukunftsvereinbarung. Neben einer Strategie für die AUDI AG forderte er zudem ein zeitnahes Gesamtkonzept für leistungsgewandelte Kolleginnen und Kollegen. Den Bericht der AUDI AG hielt Xavier Ros, Arbeitsdirektor und Personalvorstand.

Betriebsversammlung Neckarsulm: Am Rednerpult fordert Gesamtbetriebsrat Rainer Feigenspan eine klare Strategie.
Der Standort Neckarsulm sei mit neuen Modellen, modernen Karosseriebau und Lackiererei, zwei Montagehallen und durch die Zukunftsvereinbarung zwar gut aufgestellt, dennoch fehle eine klare Strategie, an der sich die Beschäftigten orientieren könnten, so Feigenspan in seinem Bericht. „Bitte hören Sie dabei auch uns Beschäftigten zu und suchen Sie das Gespräch mit uns“, forderte Feigenspan den Vorstand auf.
Aktueller Stand der Zukunftsvereinbarung
In seinem Bericht griff Feigenspan nochmals die Zukunftsvereinbarung auf, die im März zwischen Unternehmen und Betriebsrat geschlossen wurde. Neu ist unter anderem die Regelung zur Altersteilzeit lang (3 Jahre aktive + 3 Jahre passive Phase) für alle Mitarbeitenden der Jahrgänge 1967 bis 1970 und ein Vorruhestandsprogramm für Mitarbeitende der Jahrgänge 1964 bis 1968. Beide Programme gelten für alle indirekten Mitarbeitenden, es gilt die doppelte Freiwilligkeit. Das bedeutet, sowohl das Unternehmen als auch der Beschäftigte müssen dem Programm zustimmen. Mit diesem Instrument soll der Personalabbau sozialverträglich gestaltet werden.
Strategie für leistungsgewandelte Kolleginnen und Kollegen gefordert
Feigenspan monierte in seinem Bericht, dass durch Sparmaßnahmen und Anläufe passende Einsatzmöglichkeiten für leistungsgewandelte Kolleginnen und Kollegen im Werk immer schwieriger zu finden seien. Als leistungsgewandelt gelten Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, die zeitweise oder auf Dauer für bestimmte Anforderungen oder Belastungen am bisherigen Arbeitsplatz nicht einsetzbar sind. Feigenspan mahnte den Vorstand: „Wir haben keine Zeit für endloses Prüfen und Prozesse, in denen wir uns verlieren. Wir brauchen pragmatische Lösungen – nicht morgen, sondern jetzt.“ Gleichzeitig forderte er, die Arbeitsbedingungen im Werk stetig weiter zu verbessern, damit berufsbedingte Einschränkungen gar nicht erst entstünden.
Investitionen in deutsche Standorte
„Die Zukunftsvereinbarung ist die entscheidende Grundlage, um die Zukunfts- und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte zu stärken. Sie gibt den Beschäftigten und dem Unternehmen Sicherheit“, sagt Xavier Ros, Personaldirektor und Vorstand für Personal der AUDI AG. Nun gehe das Unternehmen in die Umsetzung etwa mit den geplanten Investitionen in neue Technologien und Bildung. „In Neckarsulm investieren wir in Technologien rund um Elektromobilität, zum Beispiel in das neue Batterietechnikum, in dem künftig Hochvolt-Vorserienbatterien entwickelt und produziert werden sollen“, so Ros. „Zwei weitere Fokusse sind das geplante Bildungs- und Transformationszentrum sowie der Ausbau der KI-Kompetenz am Standort. Damit setzen wir ein starkes Zeichen für die Belegschaft.“ Mit der Neuaufstellung der Geschäftsbereiche, dem Abbau von Bürokratie und der konsequenten Umsetzung der Zielbilder erhöhe das Unternehmen seine Geschwindigkeit. „Dabei gilt: Kein Rasenmäherprinzip. Jede Maßnahme ist individuell auf den jeweiligen Geschäftsbereich zugeschnitten“, so Ros.
Hintergrundinformationen zur Betriebsversammlung
Viermal im Jahr finden bei Audi Betriebsversammlungen statt, sie sind damit fester Bestand der jährlichen Terminplanung. Die Betriebsversammlungen dienen der umfassenden Information der Beschäftigten über die Tätigkeit des Betriebsrats und geben der Belegschaft Aufschluss über die Situation des Unternehmens.