Stabilisator / Anti-Roll-Kit / Lager Hinterachse

  • Moin,


    wollte hier mal nach Erfahrungen bezüglich anderer Stabis und Fahrwerkslagern fragen. Fahrzeug ist ein TTS 8J mit ST XA Gewindefahrwerk.


    Man liest ja oft vom H&R Stabi Kit, allerdings frage ich micht ob dies wirklich Vorteile bringt. Grundsätzlich macht ein härterer Stabi die Achse ja erstmal "schlechter" vom Gripniveau her da das kurvenäußere Rad mehr belastet wird. Die Rollneigung wird zwar vermindert, was der Auflagefläche des Reifens zugute kommen kann, aber dies könnte man natürlich auch einfach über mehr Negativsturz realisieren. Der RS hat übrigens einen etwas dickeren Stabi an der HA als die kleineren TT's (18,5x2,5 zu 19,6x2,6) vorne ist bei allen ein 22mm (vermutlich Vollmaterial) Stabi verbaut. Das H&R Kit hat vorne 26mm hinten 21,8x3mm.

    Das Fahrzeuggewicht sollte ja auch eine Rolle spielen. Ein RS Stronic ist auf der VA knapp 100kg schwerer als ein 2.0 Handschalter. Meine Tendenz ist daher keine stärkeren Stabis einzubauen sondern ggf etwas mehr richtung "Performance" von der Vermessung(mehr Sturz VA und weniger Vorspur HA) her zu gehen um möglichst wenig untersteuern zu haben.


    Was mir zudem noch aufgefallen ist das die Lagerungen der Hinterachse alle sehr weich sind. Speziell das vordere Lager vom Schwingarm (oder wie der auch immer heißt) zur Karosse. Setzt man hier ein Montierhebel an und übt nur leichten Druck auf das Lager aus bewegt sich das Hinterrad mehere cm im Radhaus vor und zurück!:/ Die restlichen Lager der hinteren Querlenker sind aber auch relativ weich.


    Das der TT etwas "schwammig" auf der Hinterachse ist ist mir schon mehrfach aufgefallen. Ich will aus dem TTS kein reines Tracktool bauen, aber etwas mehr Straffheit wäre schon ok. Der TT ist bei mir eh nur Spaßauto und wird wenn möglich auch Artgerecht bewegt. Ein gelegentlicher Ausflug auf den Bilster Berg etc ist auch mal geplant...

  • Moin,


    nicht ganz.
    Der Stabi hat die Funktion einer dritten Feder und drückt das Rad runter und hält den Sturz im erträglichen Rahmen.

    Du möchtest diese Funktion also nach deiner Theorie mit mehr Sturz an der HA erreichen.
    Wenn du das tust, müsstest du so viel Sturz geben, dass du bei normaler Fahrt zu viel hättest.
    Dein Grundsetup wäre quasi auf Kurven ausgelegt.


    Wenn du aber einen Stabi hast, kannst du einen besseren Mittelwert fahren.
    Der Sturz ist gut für längere Fahrten auf bspw. der Autobahn oder sonst wo.
    Wenn du aber auf kurvigen Landstraßen unterwegs bist und schnell um Kurven fährst, sorgt der Stabi dafür, dass auch dort der Sturz gut ist.


    Eine andere wichtige Sache ist, besonders bei dem weichen ST Fahrwerk ohne Druckstufenverstellung, rollt das Auto massiv und da fehlt ggf. dann Federweg um auch noch in der Kurve arbeiten zu können.
    Und dann fehlt Grip.
    Da hilft der Stabi und ist bei dem Fahrwerk die einzige Möglichkeit, rollen zu vermeiden.

    Die Lösung ist m.M.n. Stabi + vernünftiges Setup, soweit das mit dem Fahrwerk geht.


    Nun zu der Lagerfrage.
    Schwammig liegt nicht unbedingt an den Lagern, sondern am Fahwerk.
    Wie schon gesagt, dass Fahrwerk (und Stabi) ist zu weich. Serie sowieso und ST auch.
    Das „schwammig“ kommt auch in erster Linie durchs Rollen, weil das am meisten zu

    Spüren ist und das macht die Sache unangenehm.

    Du kannst alles hart lagern, was aber den Fahrkomfort killt, in Verbindung mit Setup, Richtigen FW und passender Stabi Einstellung, ist das dann aber eine Maschine.
    Allerdings nur auf einer Rennstrecke ;)


    Aber in deinem Fall wirst du danach eine klapperkiste haben und in den Kurven immer noch spürbar „schwimmen“.
    Wahrscheinlich sogar noch schlimmer als vorher, weil das Fahrwerk völlig überfordert ist und gar nicht ausreichend abstützen kann.


    Also, Stabi rein. Dann erhältst du deinen Fahrkomfort und das FW schafft das auch.



  • Ok interessant, danke an euch. Also würdest du in jedem Fall härtere Stabis empfehlen.


    Nein ich meinte den Sturz auf der VA erhöhen auf noch ein erträgliches Maß. So wie es "the bruce" im verlinkten Thread von DG TTS empfohlen hat.


    "Hinten würde ich evtl. den Sturz etwas reduzieren. Ideal für sportlichen Straßenbetrieb

    wären vorne etwa -2° und hinten -1°30'. Hinten ist das kein Problem, die Frage ist nur

    wieviel sich vorne erreichen lässt.

    Die Spur vorne auf den Serienwert von etwa 10' und hinten ebenfalls auf 10' (statt wie

    von Audi vorgeschlagen auf 25'). Alles positiv, also Vorspur. Für die Straße bitte niemals

    Nachspur einstellen."


    Ich muss mal ausrechnen wieviel härter der 23,6x3,5 Stabi vom Passat vorne wäre als der originale 22mm, vielleicht reicht das ja schon. H&R hat 24mm, allerdings 2 verschiedene Verschraubpunkte.

    Hinten (Original ist 18,5x2,5) wäre die nächste Stufe härter dann TTRS 19,6x2,6 oder danach ein 20,7x2,8 vom Golf. H&R ist 21,8x3 mit wieder 2 Anlenkpunkten.


    Beim ST Fahrwerk könnte man ggf ja auch noch Federn mit einer höheren Federrate einbauen...


    Auf die idee mit dem Stabi bin ich nur gekommen weil mein Getriebe nochmal raus kommt, da wäre der Umbau dann schnell mit gemacht.


    Die beiden hinteren Lager werde ich mal durch Powerflex ersetzen...

  • Ja, Stabis würde ich in jedem Fall verbauen.


    Und wegen der Härte würde ich mir keine zu großen Rechnungen machen.
    Auch die H&R Dinger sind so weich, dass das Auto nicht gefährlich übersteuert.


    PU kannst du meinetwegen verbauen. Aber die Lagerung korrigiert in erster Linie die Geometriewerte und verhindert kein Rollen.
    Und das ist nur im Grenzbereich wirklich wichtig. Ich denke nicht, dass du den auf der Landstraße erreichst.


    Änderung der Federrate würde ich entschieden abraten.
    Du könntest nur geringfügig ändern, da sich sonst die Kennlinie zu stark ändert. Durch die fehlende Druckstufe, würde das Auto mehr Federn als dämpfen.
    Ganz schlecht!
    Ohne das Fahrwerk schlecht machen zu wollen, aber es handelt sich nicht um ein Rennsportfahrwerk, welches beliebig anpassbar ist.
    Das kann man so verwenden, aber dann ist auch gut und wenn man mehr will, muss man was anderes kaufen.


    Deshalb lieber Stabi.


    BTW

    Ich fahre -3° VA und -1°45‘ HA

  • Moin,

    Race.ing

    -3° pro Seite an der VA ist für die "Straße" aber schon recht heftig, das belastet die Reifen schon extrem. Auf der Rennstrecke geht das klar aber auf der Straße würde ich da nicht über -2° pro Seite gehen....

    Ich gehe davon aus so wie ich auch Deinen Fahrzeugumbau verfolgt habe das Du den TT aber eigentlich als Tracktool nutzt.:/

  • Hi TTRS_paule

    klar, dass funktioniert nur für Trackuse und mit den passenden Reifen, sonst sind die ratztfatz runter.
    War auch nur Info und zum Vergleich.
    Da brauchst du sowieso die verstellbaren Domplatten, sonst bekommt man den Sturz ja nicht hin.


    Interessanter wäre eigentlich, wie mein Sturz vor dem FW Wechsel war.
    Das war nämlich vorne definitiv zu wenig und hinten serienmäßig eigentlich gar nicht so schlecht. Zumindest dem Reifenbild und Pickup nach zu beurteilen.

  • kann auch nur zu Stabis raten.

    hab mir das KW Fwk und die Stabis seinerzeit bei Raeder einbauen lassen, meine vorne hart, hinten weich:

    fährt sich in schnellen Kurven absolut neutral und das AUDI typische Untersteuern ist ziemlich weg

    Gruß,


    -----------------------------------------------------------------------

    schxxss auf TÜV, die haben eh keinen Geschmack

  • Hi TTRS_paule

    klar, dass funktioniert nur für Trackuse und mit den passenden Reifen, sonst sind die ratztfatz runter.
    War auch nur Info und zum Vergleich.
    Da brauchst du sowieso die verstellbaren Domplatten, sonst bekommt man den Sturz ja nicht hin.


    Interessanter wäre eigentlich, wie mein Sturz vor dem FW Wechsel war.
    Das war nämlich vorne definitiv zu wenig und hinten serienmäßig eigentlich gar nicht so schlecht. Zumindest dem Reifenbild und Pickup nach zu beurteilen.

    ich denke Du wirst vorne max 1° negativ pro Seite gehabt haben und hinten um 1° 30' negativ pro Seite.

  • kann auch nur zu Stabis raten.

    hab mir das KW Fwk und die Stabis seinerzeit bei Raeder einbauen lassen, meine vorne hart, hinten weich:

    Das ist natürlich mit das Beste was zu haben ist.

    Es gab ja von Raeder mal einen Umbaubericht für den TTS 8J mit Zeitnahme zwischen den Umbaustufen das war ganz interessant.

    Kann man ganz sicher nicht mit einem ST XA Gewindefahrwerk vergleichen.


    Aber es gilt immer noch der alte Spruch vom Georg Plasa.

    Am Berg sagen wir immer : weich federn , hart stabilisieren.


    Dazu einen Merksatz :Der Stabi wirkt immer an der "falschen" Seite des Fahrzeuges.

    Das heißt , macht man den vorderen Stabi härter wird die Hinterasche verbessert, und umgekehrt.

    Dadurch lässt sich die Balance zwischen Unter und Übersteuern gute einstellen.

    Das setzt natürlich einstellbare Stabis voraus, und keine billig Serienteile Lösung.


    .

  • Also bei den originalen Stabis gibt es den vorderen als Rohrstabi mit 23,6x3,5 und auch in 23,6 massiv. Letzterer hat ja bis auf 0,4mm die Abmessung vom H&R. Werde ich mich mal nach umschauen, da kommt man günstig ran :) Gleiches Spiel hinten...


    Ob ein ST X oder KW V3 die Feder ist immer identisch. Erst ab V3 Clubsport hat das FW eine Vorspannfeder und Hauptfeder vermutlich mit höherer Federrate. Wie gesagt, will kein reines Track Auto bauen, bis auf das zu starke rollen vom Auto bin ich mit dem ST XA bisher sehr zufrieden...

  • Ja der H&R hat 2 Löcher vorne. Im Gutachten steht Hebelarm 185/205mm. Original wird vermutlich auch 205mm sein so das der H&R in der 185er Stellung nochmal ca. 10% härter ist.

  • Moin,

    Mit der Vorspannfeder geht das Dilemma dann schon los, das ist immer nur eine halbherzige Lösung. Ein gutes Fahrwerk kommt ohne aus.
    Bei einem guten Sport / Rennfahrwerk gibt es nur eine Feder und der Dämpfer hat auch die passende Länge so das da mit der Höhenverstellung nur noch die Radlast eingestellt wird. Und die Feder ist linear gewickelt.

    Ein sehr gutes Sportfahrwerk ist da das Öhlins Road & Track, das verfügt auserdem noch über die DFV Dämpungstechnologie was dafür sorgt das das Rad was einfedert auch schnell wieder zurück kommt und somit den Fahrbahnkontakt nicht verliert. Denn das ist katastrophal wenn das Rad den Kontakt zur Fahrbahn verliert. ( lenken bremsen etc.)

    Ich habe das Öhlins schon in diversen Fahrzeugen gefahren und würde es immer einem KW V3 vorziehen.

    Außerdem hat das Öhlins noch etliche andere Vorteile wie zb. Man kann es jederzeit revidieren und an das eigene „Popometer“ anpassen.

  • Ein gutes Fahrwerk kommt ohne aus.

    Bei einem guten Sport / Rennfahrwerk gibt es nur eine Feder und der Dämpfer hat auch die passende Länge so das da mit der Höhenverstellung nur noch die Radlast eingestellt wird. Und die Feder ist linear gewickelt.

    Das stimmt definitiv nicht.

    Mich würde ehrlich gesagt interessieren, wie du zu dieser Meinung kommst.

  • Und zum Öhlins könnte ich zwei gravierende Nachteile nennen.


    1. Sehr wenig tiefe möglich

    2. Kein verstellbares Domlager


    Ansonsten super Fahrwerk.

    Davon abgesehen kannst du jedes Fahrwerk revidieren lassen und auch Kennlinien etc. nach deinen Bedürfnissen anpassen.
    Macht aber nur Sinn, wenn man genau weiß, was man braucht.

    Hier hing es aber initial um Stabilisatoren.

  • Und zum Öhlins könnte ich zwei gravierende Nachteile nennen.


    1. Sehr wenig tiefe möglich

    2. Kein verstellbares Domlager

    Moin,

    1. Sehr wenig tiefe möglich


    Hast Du schonmal ein Öhlins Fahrwerk im Auto verbaut?

    Wenn Du meinen vorherigen Post aufmerksam gelesen hättest hättest Du gelesen:

    Bei einem guten Sport / Rennfahrwerk gibt es nur eine Feder und der Dämpfer hat auch die passende Länge so das da mit der Höhenverstellung nur noch die Radlast eingestellt wird.

    Ich habe schon etliche Öhlins Fahrwerke eingebaut, und tiefe war nie ein Problem, im Gegenteil innerhalb des Verstellbereichs immer sehr weit oben.

    2 verstellbares Domlager

    Kann man auch mit Öhlins Fahrwerk verbauen. Kann man auch bei Öhlins bekommen 👍

    Ich wusste noch garnicht das die werten Herren bei KW, H&R usw was revidieren können, das einzige was ich immer zu hören bekomme, muss man einen neuen Dämpfer nehmen😢

    Federn bekommt man da, sonnst nur ein lächeln…


    Das stimmt definitiv nicht.

    Mich würde ehrlich gesagt interessieren, wie du zu dieser Meinung kommst.


    Hast Du schonmal unter ein Rennauto geguckt oder unter einen richtigen Sportwagen? Vorspannfedern finde ich da nicht.

    Und nur weil das Fahrwerk eine Vorspannfeder hat gleicht das ja nur die zu große länge des Dämpfers bzw die kurze Feder aus, Negativer Federweg kommt damit bestimmt nicht zustande.

    Und den Unterschied zwischen linearer Feder und progressiver Feder sollte Dir geläufig sein, oder nicht??

    Progressive Federrate:

    Zu anfang weich mit zunemenden Druck härter

    Lineare Feder:

    Federrate bei zunehmenden Druck gleichbleibend.

    Damit hast Du immer bei einer progressiven Feder ein „schwammiges“ Gefühl. ( Postkutsche )

  • Hast Du schonmal unter ein Rennauto geguckt oder unter einen richtigen Sportwagen? Vorspannfedern finde ich da nicht.

    Das kann ich nicht bestätigen, in vielen Jahren in der VLN habe ich schon oft unter ein Rennauto geschaut.

    Gerade auf der Nordschleife werden in vielen Rennautos Helperfedern verbaut.

    So zB auch in verschiedenen Manthey Fahrzeugen schon gesehen.

  • Sorry, aber ich weiß nicht, was du beruflich machst, aber ich bin Fahrzeugtechnik-Ing. (deshalb auch der Benutzername) und ja, ich habe schon mal unter ein richtiges Rennauto geschaut. Und sogar noch mehr, ich habe sogar schon Formelfahrzeuge mitgebaut.


    Und wie TT-Eifel schon sagt, so gut wie jedes Rennfahrzeug besitzt eine Vorspannfeder. Und nein, nicht nur die, die auf der Nordschleife fahren.

    Aber die Ingenieure, die dass entwickeln, scheinen wohl einfach keine Ahnung zu haben.
    Ruf doch mal und sag denen, wie das eigentlich geht. Immerhin hast du ja schon ziemlich viele Fahrwerke eingebaut.


    Hier noch ein Bild von einem echten Rennsportfahrwerk von Öhlins (die haben komischerweise (fast) alle eine
    Helperfeder).


    Und die Unterschiede von Federarten kenne. Du scheinbar aber nicht die Nachteile.


    Du verstehst scheinbar nicht mal, was passiert, wenn deine Feder im Kurvenverlauf immer härter wird…

    Ich glaube, du kennst auch nicht den Sinn einer Helperfeder.


    Und ich wette, du bist noch nie im Leben ein Rennfahrzeug gefahren.


    Ach noch was witziges.
    Der Chefentwickler von Öhlins ist jetzt bei KW.