Erfahrungsbericht Audi TTRS 8J auf der Rennstrecke

  • Guten Abend zusammen,


    heute möchte ich mich mal einem Thema widmen, welches mir schon länger wichtig ist.

    • Der Audi TT:

    Manche lieben ihn, manche hassen ihn. Beide Seiten haben Ihre triftigen Gründe, für die einen ist es die Optik, für die anderen, dass er angeblich ein Golf ist und wieder andere unken, dass er nichtmal ein Sportwagen ist.

    Fangen wir also mal an. Wie in der Überschrift gesehen, beziehe ich mich explizit auf den 8J, also die zweite Generation des TT, das ist wichtig, weil einige Sachen durchaus auf den 8N zu treffen, beim 8J hingegen schon wieder ganz anders aussehen.

    Über die Optik lässt sich nichts schreiben, Geschmäcker sind verschieden, mir gefällt er, anderen gefällt er nicht, das ist auch völlig in Ordnung. Was jedoch nicht in Ordnung ist, sind die weit verbreiteten Halbwahrheiten bezüglich der Technik des 8J. Wie oft lies man "Ist doch nur ein Golf". Auch wenn dies an sich nichts schlechtes ist, da auch ein Golf sportlich bewegt werden kann, ist es jedoch grundlegend falsch. Kommen wir nun also zu einem kleinen Technik Talk. Der TT 8J basiert auf der PQ35 Plattform, diese teilt er sich mit Golf, A3, Leon etc. p.p.

    Nun ist es natürlich ein leichtes zu sagen, dass der Wagen nichts anderes als ein Golf ist. Dies liegt aber meistens daran, dass sich die meisten Leute nicht bewusst sind, wie die Baukastensysteme der VAG funktionieren. Es sind lediglich Vorgaben in denen sich ein Auto bewegen muss, damit vielen Gleichteile zum Einsatz kommen und Kosten eingespart werden können. Man muss sich das vorstellen wie früher als Kind mit den Lego Steinen. Man hat eine Lego Baseplate, hier kann man im Rahmen der zu Verfügung stehenden Noppen verschiedene Sachen drauf bauen, ein Haus, eine Burg oder einen Freizeitpark. Vielleicht wird einigen bereits klar, worauf ich hinaus möchte. Nur weil man in einem gewissen Rahmen agieren muss, heißt das nicht, dass man nur grundsätzlich identische Dinge schaffen kann. Audi hat hier einen eindrucksvollen Job geleistet und die vorgegebenen Grenzen bis ans äußerste Ausgereizt. Welcher Golf hat z.B. eine Aluminium Space-Frame Konstruktion? Welcher Golf hat einen Materialmix aus Alu und Stahl um die Gewichtsverteilung zu optimieren? Richtig, keiner. Was viele nicht wissen, der Vorderwagen des 8J bedient sich sogar mehr der PQ46 Architektur und stellt somit eine Mischung aus 2 Baukästen dar. Und hier kommen wir auch schon auf die Moral des ersten Absatzes zu sprechen. Ja, der TT bedient sich in den Grundzügen der soliden Großserientechnik der PQ35 Plattform. Dies bedeutet allerdings nicht, dass er "nur" ein Golf ist, er bewegt sich lediglich in demselben Rahmen, welcher jedoch auf eine ganz andere Art und Weise genutzt wird. Dieses grundlegende Verständnis bezüglich der Baukästen im VAG Konzern ist bei den wenigsten vorhanden, sodass es immer wieder zu derartigen Pauschalisierenden Aussagen kommt, die allenfalls am Stammtisch zu gebrauchen sind.

    Warum nun also dieses ganze Geschreibsel? Damit wir nun auf einen gemeinsamen Nenner sind, damit wir wissen, wovon wir sprechen. Ich bin mir sicher, dass es in diesem Forum viele autobegeisterte gibt, die dies längst wussten, trotzdem gibt es auch genügend Leute, denen dies nicht bewusst ist und diese möchte ich hier erstmal abholen.

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    Daily Driver:

    - VW Golf 4 1.6 16V Baujahr 2000

    - VW Polo 9N3 GTI Baujahr 2008


    Schönwetterauto:

    - Audi TTRS 8J Coupe Handschalter Baujahr 2013

    - Audi TT 8J 3.2 Roadster Handschalter Baujahr 2007


    Ehemalige Autos:

    - VW New Beetle Cabrio 1.6 SR Baujahr 2005

    - VW Golf 6 GTI Baujahr 2012

    • Quattro:

    Kommen wir zu Punkt Nummer 2 der immer wieder für Kopfschmerzen sorgt. "Das ist kein richtiger Quattro". Gemeint ist, dass der TT aufgrund seiner Quermotor Bauweise auf ein Haldex System setzt und nicht auf das klassische Torsen System. Zunächst sei gesagt, dass selbstverständlich auch Haldex ein "echter" Quattro Antrieb ist. Quattro ist lediglich ein Marketingbegriff von Audi, welcher den Allrad Versionen der Fahrzeuge zugeordnet wird. Für viele Leute ist auf Basis langjähriger Erfolge der Allrad mit Torsen-Differential das Synonym für Quattro, kann ich auch verstehen, jedoch ist es einfach falsch, anderen Systemen diesen Rang abzusprechen. Kleiner Klugscheißer Fakt am Rande: Die ersten Audi Quattros hatten überhaupt kein Torsten-Differential, dieses wurde erst mit dem Modelljahr 1987 eingeführt, nach der Logik ist also auch jeder Torsen Audi kein "echter Quattro". Aber nun genug von der Begriffsschlacht, stürzen wir uns nun einmal auf die allgemeinen Meinungen und Vorurteile von den Beiden Quattro Systemen in Audi Fahrzeugen. Warum schreibe ich explizit Audi Fahrzeuge? Weil die folgenden Zeilen selbstverständlich nicht für alle Fahrzeuge gelten, sondern explizit auf Audis bezogen sind. Scherzhaft ist oft von "Audisteer", ein Schachtelwort, welches aus dem englischen Begriff für Untersteuern (understeer) und dem Markennamen Audi heraus geboren wurde. Und ja, auch ich werde hier keine Halbwahrheiten verbreiten, Audis neigen zum untersteuern. Das Problem ist, dass oft behauptet wird, dass Haldex Audis viel schlimmer untersteuern, was faktisch falsch ist. Das untersteuern hat im ersten Moment nichts mit dem Allradantrieb zu tuen, sondern mit der Gewichtsverteilung und hier haben wir einen enormen Nachteil bei Torsen Fahrzeugen. Hier ragt der Motor Längs über die Vorderachse, der Wagen agiert also äußerst kopflastig und schiebt über die Vorderräder. Dies konnte ich selbst einmal erleben, als ich die Möglichkeit hatte einen Audi RS4 B7 im Rahmen der Touristenfahrten auf der Nordschleife zu bewegen. Gleich vorweg, ich möchte hiermit keinen RS4 B7 Fahrer angreifen, der Wagen ist ein absolutes Gedicht und einer meiner all-time favourites, um meinen Punkt klar zu machen, komme ich um diesen Vergleich jedoch nicht herum. Man kann den RS4 mit Gewalt zum übersteuern zwingen, dies fällt mit guten Reifen und trockenen Untergrund jedoch eher schwer, vielmehr untersteuert der Wagen beim Versuch über einen Lastwechsel das übersteuern einzuleiten. Dies ist nicht nur mein Eindruck, selbst Walter Röhrl himself, hat schonmal gesagt, dass die Quattros schwer zu fahren waren und man diese mit aller Gewalt ins übersteuern zwingen musste, damit diese eben nicht untersteuern. Das mag bei einem Rallye Fahrzeug auf losen Untergrund mit einem Genie am Steuer perfekt hinhauen, mit einem Straßenfahrzeug fühlt sich dies unterm Strich jedoch eher unharmonisch an. Hier sehe ich einen riesigen Vorteil für Haldex Audis. Ich denke, wir sind uns alle einig, das driften Spaß macht, jedoch auch wertvolle Zeit und Schwung auf dem Track raubt. Haldex Audis haben aufgrund Ihrer Quermotor Bauweise den Vorteil, dass der Motor quer AUF der Vorderachse sitzt und nur geringfügig hervorsteht. Versteht mich bitte nicht falsch, auch dies ist kopflastig, ein TTRS 8J hat eine 60:40 Gewichtsverteilung, unterm Strich herrscht hier jedoch eine deutlich geringere Neigung zum untersteuern, was sich auf dem Track in einem hervorragenden, neutralen Fahrverhalten widerspiegelt. Einziger Wermutstropfen ist die maximale 50/50 Kraftverteilung des Haldex Systems. Aber auch hier gestaltet sich kein wirklicher Nachteil draus, der Allrad funktioniert so wie er soll, man merkt ihn nämlich nicht, man hat immer Traktion und (fast) immer Schub von den Hinterrädern, diese koppeln auf dem Track nämlich nur auf den geraden ab, davon merken tut man allerdings nichts. Aber auch hier kann man nachbessern, was mich zum nächsten Kapitel führt...

    • Tuning

    Out of the box sind die wenigsten bezahlbaren Fahrzeuge ernsthaft für die Rennstrecke geeignet, sodass für eine geplante Nutzung als Tracktool ohnehin einiges verändert wird / werden muss und hier rennt man beim TT 8J offene Türen ein. Damit wir uns nicht falsch verstehen, natürlich kann man einen Audi TT, insbesondere den S & RS, ab Werk auf der Rennstrecke benutzen und eine tolle Zeit haben, dennoch wird man hier bei einigen Komponenten schnell an die Grenzen stoßen, allen voran Audis desaströsen Bremsanlagen. Greifen wir zunächst mal das vorausgegangene Kapitel "Quattro" auf. Ein riesiger Vorteil des Haldex Systems ist seine enorme Modifzierbarkeit. Haldex Controller ermöglichen es on the fly die Kraftverteilung der Achsen zu verändern, Sperrdifferentiale wie "Haldex LSD" oder "Sperrdex" ermöglichen es ein Fahrerlebnis zu kreieren, was den brillanten Allrad Systemen von Subaru & Mitsubishi in seiner Funktionsweise in nichts nachsteht. Man kann sich somit den Allrad Antriebs seines TTs so kreieren, wie er einem selbst am liebsten ist. Ich persönlich bin ein Freund davon das Haldex System unberührt zu lassen, allenfalls einen Haldex Comeptition Controller zu verbauen, um kleine Anpassungen vorzunehmen, denn von Werk aus funktioniert das System super auf dem Track und ermöglicht ein fast völlig neutrales Fahrverhalten. Auch in Sachen Leistung sind die meisten Motoren im TT äußerst standfest und lassen sich auf wesentliche höhere Outputs tunen als von Werk aus vorgesehen. Die Bremsenproblematik, die ironischerweise insbesondere die RS Modelle plagt sollte auf jeden Fall adressiert werden, andere Scheiben & Belege sowie Stahlflex Leitungen können hier Wunder bewirken, sodass die Bauchschmerzen bezüglich mangelnder Bremsperformance der Vergangenheit angehören. Ich selbst bin noch mit dem Serien Setup unterwegs, da die Bremse (noch) funktioniert und ich kein Freund davon bin Geld zu verschenken. Sollte die jetzige Bremse jedoch Ihre Verschleißgrenze erreicht haben werde ich mich ebenfalls nach Aftermarket Lösungen umschauen und werde meine Entscheidungen und Erfahrungen selbstverständlich im Forum teilen.

    • Die richtige Fahrweise

    Was ist hiermit gemeint? Mir ist oft aufgefallen, dass Leute welche aktiv Kritik an einem Audi als Tracktool üben, diesen fahren wie einen z.B. BMW. Natürlich untersteuert der Audi dann, natürlich fühlt er sich dann nicht gut an und natürlich wirkt er dann schrecklich umdynamisch im Vergleich mit einem z.B. 1er M-Coupe.

    Man muss jedoch umdenken, Adaptionsfähigkeit lautet das Zauberwort. Diese Autos müssen anders gefahren werden, auch ich hatte hier Anfangs so meine Probleme, aber nach einigen Runden auf dem Track hat man den Dreh schnell raus. Der Trick liegt, ganz vereinfacht gesagt darin, früher zu bremsen bzw. rollen lassen, viel mit Schwung arbeiten, diesen in die Kurve reintragen und dann Allrad Antrieb schon wieder kurz nach dem Scheitelpunkt ans Gas zu gehen. Mit dem richtigen Setup z.B. bei den Jungs von Raeder-Motorsport entwickelt sich ein TT zu einer wahren Waffe für den Track. Ich hatte schonmal die Ehre in einem dort abgestimmten TT mitzufahren und es war eine reine Offenbarung. Das soviel Potential in diesem Chassis steckt hätte selbst ich nicht gedacht, gerade hier kommt dem TT 8J die extrem Steife Karosserie zu Gute (welche ein Golf übrigens nicht in diesem Maße hat :P) .

    • Fazit

    Wem habe ich mit diesem Beitrag geholfen? Wahrscheinlich nicht vielen, allenfalls hoffe ich, dass ihr etwas Freude am lesen hattet und selbstverständlich ist jeder zu einer offenen Diskussion eingeladen. Ich selbst beschäftige mich nun schon mehrere Jahre mit dem 8J und habe selber 2 Stück in der Garage stehen. Über die Zeit und mein Engagement im Amateur Motorsport und diversen TT Clubs habe ich viele interessante Gespräche führen können, auch mit Leuten die aktiv bei der Entwicklung des Fahrzeugs dabei waren. Dies, ein grundsätzliches technisches Verständnis und mein enormes Interesse an dieser Baureihe haben es mir ermöglicht eine ganz andere Sicht der Dinge zu erlangen. Ich hoffe einige Vorurteile beseitigt zu haben und dem ein oder anderen vielleicht auch etwas beigebracht zu haben, was ihm vorher gar nicht so bewusst war. Aber nun zu den Leuten welche eigentlich das Hauptpublikum für diesen Beitrag sein sollen. Menschen die Spaß am Motorsport haben und kostengünstig ein Auto für den Track bauen möchten. Sicherlich sind BMW E36, Porsche 987 & Co. hier die optimale Wahl. Dies sind brillante Fahrzeuge, welche eine Menge Fahrspaß garantieren. Aber wenn es mal etwas anderes sein darf, was ein völlig anderes Fahrerlebnis bietet, eine Facettenreiche Motorenauswahl und geringe Unterhaltskosten ist der TT 8J ein heißer Tipp, welcher jedoch längst kein Geheimtipp mehr ist. Regelmäßigen Besuchern der Touristenfahrten wird aufgefallen sein, dass man dort ständig umgebaute TTs der Baureihe 8J antrifft und dies kommt nicht von ungefähr.

    Gerne bin ich bereit alle Fragen nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten und falls jemand mal eine Kaufberatung benötigt bin ich natürlich auch der letzte der nein sagt.

    Vielleicht wäre dies mal eine Idee für einen zukünftigen Thread.

    Ansonsten wünsche ich euch allen einen schönen Abend!

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  • Schön geschrieben und zusammengefasst, das Meiste war mit bekannt. Genau wegen dem Thema Untersteuern und Gewichtsverteilung ist es bei mit der 2.0 TTS als Handschalter geworden ;) 90kg leichter auf der VA als ein RS mit S-tronic. Neue Bremse (RS Sattel PFC Scheiben+Beläge +Stahlflex) ist bestellt, nach Recaro Pole Position halte ich noch ausschau, auf den Bilster Berg habe ich es dieses Jahr leider noch nicht geschafft staht aber definitiv für 2023 auf den Plan :love:

  • Ich muss gerade an den Film und ewig grüßt das Murmeltier denken🤗


    Diese ganze Diskussion hatten wir vor Jahren schon🤷🏼‍♂️


    Der TT ist und war nie der mega Sportwagen, genau genommen ist er auch keiner sondern ein sportlicher Kompakter😉


    Ja man kann ihn optimieren in diese Richtung, aber mehr auch nicht🤷🏼‍♂️ Ich hatte einen 8J TTS, weiß also wovon ich Rede.


    Also ich bin ja immer mal am Ring unterwegs und da ist der TT nach wie vor eher ein Exot🤔


    Als Tracktools gibt es reichlich andere Fahrzeuge.


    Und wenn das regional mehr geworden ist, liegt das eher an den erschwinglicheren Preisen😉


    Und "der"Quattro fängt ab Audi A4 bzw. MLB an!

    Haldex ist ein Behelfsallrad, der sich auch optimieren lässt, aber dann auf die Haltbarkeit geht. Bei den neueren Modellen wurde das schon ab Werk weiter optimiert.


    Nur zur Info mein erster Quattro war ein Audi 80 Typ 85 5 Zylinder Quattro👍🏻


    Da ist mehr die rosarote Brille aufgezogen, bei dem Bericht🤗🤗

    Motorrad vs Auto: Halb so viele Räder, doppelt soviel Spaß!

    Panigale V4 R (Die Endstufe)👍🏻 / Scrambler 1200XE (Die Drecksau)🤗

    M1000XR Competition (Der Reiseflieger) coming soon 8o

    Daily: Q5 V6 3.0 TDI Quattro = 100% Diesel ... der braucht keinen Stecker !!! 💪🏻💪🏻💪🏻

  • ich möchte den schönen Beitrag nicht kaputt machen aber mich würde interessieren ob das in etwa auch für den aktuellen TT 8s gilt?


    LG

    Stefan

    Mit dem 8S habe ich mich leider nie so intensiv befasst, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass das im großen und Ganzen ebenfalls der Fall ist.

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  • Oh das wusste ich leider nicht, so lange bin ich ja auch noch nicht dabei, war der Beitrag ggf. schon Älter?

    Ich würde dem TT, bzw. dem TTS und TTRS schon die Eigenschaften eines Sportwagens zuschreiben, aber da scheiden sich halt die Geister, deswegen auch dieser Beitrag, der meine Sichtweise auf diese Frage darstellt.

    Also ich bin im Monat meistens 2-3 mal am Ring, vielleicht achte ich auch einfach nur verstärkt drauf, aber alleine am vergangenen Sonntag habe ich (circa) 5 TTs auf dem Track gesehen.

    Gut, dem Thema Quattro habe ich ja sogar einen eigenen Absatz gewidmet, für mich ist der schwere alte Torsen nichts für den Track, diese Erfahrung zeugt halt von einem RS4 B7, wie sich das bei anderen Audis verhält weiß ich leider nicht, aber aufgrund der Längsbauweise denke ich, dass das kaum besser sein wird, aber auch hier ist es am Ende eine Glaubensfrage.

    Aber wie gesagt, das ist ja das schöne, dass man aufgrund der verschiedenen Erfahrungen und Sichtweisen eine schöne Diskussionskultur etablieren kann.

    Aber auch hier mal ein ganz wichtiger Punkt, welchen ich völlig vergessen habe. Am Ende hängt es ohnehin am Fahrer. Auf meiner letzten Tourirunde mit meinem TTRS habe ich Richtung Hohe Acht auch einen Cayman GT4 überholt und ganz ordentlich abgeschüttelt.

    Ich denke jedem ist bewusst, dass ein Cayman GT4 für den Track um Welten überlegen ist, aber wenn eine Schnarchnase am Steuer sitzt nützt einem das auch nicht viel.

    Also mein Fazit ist, dass der 8J durchaus ein Fahrzeug ist, welcher sehr viel Spaß auf den Rennstrecken der Republik machen kann, sofern man einige Punkte adressiert. Man darf nicht vergessen, dass der TT aufgrund seiner strategischen Ausrichtung im Produktportfolio immer mit dem Alltagsgedanken im Hintergrund entwickelt wurde, dies kann sich ein Lotus Elise oder Porsche GT-Modell völlig sparen, dort müssen keine Kompromisse eingegangen werden.

    Wenn man diese Kompromisse, sprich Fahrwerk, Bremse, Stabis etc. adressiert muss man sich mit einem TT keinesfalls verstecken, man muss ja nur mal schauen, was einige Jungs mit getunten VW Golfs und Seat Leons für Rundenzeiten fahren.

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  • Also ich habe mir die ganzen Beiträge nochmals durchgelesen obwohl ich mir den Inhalt schon fast habe denken können, dass Thema hat wirklich schon einen Bart.🙂


    Ich hatte selbst diverse TTs S und RS und R8 und das waren für mich auf dem Rundkurs immer (du hast es selbst geschrieben) Kompromisse. Selbst der R8!


    Wenn man mal in den Genuss eines richtigen Sportwagens (Stichwort Gewichtsverteilung) kommt lächelt man nur müde auch über einen teuer optimierten TT.


    Klar Vergleiche ich in meinem Fall Äpfel mit Birnen aber in meinen Augen ist der TT RS ein sportliches Alltagsfahrzeug.


  • Bert, wie du schon schreibst, ist ein sportliches (Alltags)Fahrzeug. Für den Alltag gibt es sicherlich bequemere Fahrzeuge. Nur manchmal habe ich den Eindruck bei dem Ein- oder Anderen (ehemaligen) TT Besitzern wird das Fahrzeug nur noch schlecht geredet.

    Betrifft seit ein paar Monaten nicht mehr dich 😜

    Und Sportwagen gibt es sicherlich bessere. Ich möchte auch schon immer einen Porsche, wird nicht genehmigt 😂 Nur in 1:18.

  • Ich finde die Gewichtsverteilung hat nicht unbedingt was mit dem Prädikat Sportwagen zu tuen, ein 911 hat auch deutlich mehr Gewicht hinten, was folglich dazu führt, dass man bei falscher Fahrweise aufgrund der leichten Front untersteuert. Trotzdem ist er der Sportwagen schlechthin.

    Von den Rundenzeiten aus diversen Supertests muss sich der TTRS auf jeden Fall nicht vor „richtigen“ Sportwagen erschrecken, hier ist er oftmals sogar schneller und ich glaube das blenden viele aus. Das Chassis ist wirklich 1a durch den Materialmix und den Spaceframe.

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  • ich bekomme jetzt warscheinlich von rechts und links einen Vogel gezeigt. Ist aber nicht schlimm.

    Ich nehme mal als Vergleich die Simulation iRacing her.

    Hier drehe ich viele Runden auf der NOS.

    Jedes Auto wenn auch aus einer Klasse z.B. GT3 verhält sich anders.

    Das bedeutet nicht zwingend das es schlechter ist. Man muß seinen Fahrstiel auf das Auto anpassen.

    Will damit sagen das ich TTim recht geben möchte. Wie schnell oder gut ein Auto ist entscheidet oft wie der Fahrer damit umgehen kann.

    Ich zum Beispiel mag dort den Ferrari am liebsten und komme mit dem Porsche überhaupt nicht klar.

    Und dann kann natürlich ein Setup alles wieder ändern.

    Wieviele Minuten sind denn der Unterschied auf der NOS zwischen TT und Porsche gibt es da Vergleiche? Auf gleichen Reifen oder gleichen Bedingungen?

  • Absolut, da stimme ich dir zu 100% zu und auf Grund des hohen Simulationsgrades von iRacing bin ich da komplett bei dir.

    Es gibt diverse Rundenzeiten Verzeichnisse im Netz, ich war bisher immer ein großer Freund von „Nordschleife erleben“.

    Hier mal ein kleiner Auszug:


    TTRS 8J = 08:09,00

    Porsche 996 GT2 (!) = 08:09,30

    KTM X-Bow & A45 AMG = 08:10,00

    BMW 1er M-Coupé = 08:15,00


    Ich denke dieser kleine Einblick zeigt ganz gut, warum der TTRS bzw. das TT Chassis an sich ein ernstzunehmender Sportwagen ist.

    Die ganzen anderen Fahrzeuge sind im allgemeinen als Sportwagen akzeptiert (bis auf den A45 als Hot Hatch) und trotzdem ist der TT schneller. Für mich ein klares Indiz. Er fährt halt einfach anders, er ist halt einfach anders konstruiert als der klassische Sportwagen, das heißt aber längst nicht, dass er keiner ist.

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  • Der RSQ8 ist auf der NOS eine 7:42 gefahren! Muss dann nach deiner Definition ein Supersportler sein :D


    Die Zahlen sagen halt nix aus.

    Richtig, die Zeiten wurden ja auch an anderer Stelle im Thread angebracht, ich habe mich bewusst auf die Technik verschränkt und vom engineering her hat der TT nunmal nicht soviel mit dem Golf gemein wie oft behauptet wird und ist durchaus ein ernstzunehmender Sportwagen und eine tolle Basis für ein Tracktool.

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  • Ich finde die Gewichtsverteilung hat nicht unbedingt was mit dem Prädikat Sportwagen zu tuen, ein 911 hat auch deutlich mehr Gewicht hinten, was folglich dazu führt, dass man bei falscher Fahrweise aufgrund der leichten Front untersteuert. Trotzdem ist er der Sportwagen schlechthin.

    Von den Rundenzeiten aus diversen Supertests muss sich der TTRS auf jeden Fall nicht vor „richtigen“ Sportwagen erschrecken, hier ist er oftmals sogar schneller und ich glaube das blenden viele aus. Das Chassis ist wirklich 1a durch den Materialmix und den Spaceframe.

    Moin,

    ein TT RS ist ein richtig guter „Alltagssportwagen“ , hat einen netten Sound, Allradantrieb, sportliche Optik und ist auf Grund seiner Bauform auch ein Zweisitzer, mehr nicht ;)

    Nur ein kleiner Vergleich:

    TTRS 8S aktuelles Auto - Porsche Cayman GTS 4.0

    Beide 400PS, Audi Allrad, Porsche Heckgetrieben 8)

    Rennstrecke leicht feucht, nicht mal da kann der TT RS dem Cayman das Wasser reichen 8o

    Der Porsche fährt Kreise um den TTRS =O

    Fazit:

    Man kann mit etlichen Updates und Investitionen aus dem TT RS ein gutes Rennstreckenfahrzeug bauen, aber an z.B. einen Cayman GTS kommt er nicht ran ;(